In den 50er Jahren war es in meiner Familie Tradition Pfingsten einen Spaziergang zu den Obstplantagen an der Krückau zu machen. Auf dem Deich wanderten wir mit Oma und Mutter bis Kollmar-Hörn. Von dort gab es einen Weg im Außendeich zu den „Apfelhöfen“, wie wir die Obstplantagen nannten. Mit Glück blühten die Apfel- und Birnenbäume am Pfingstwochenende. Es war hin und zurück ein Spaziergang von insgesamt sieben Kilometer Wegstrecke. Viel für unsere kurzen Beine. Mit dem TSV-Kollmar machten wir Mitte der 50er ebenfalls Wanderungen dorthin.
„Claus von Drathen (1862-1933) schrieb in seinen Tagebüchern, dass er seine ersten Bäume 1912 pflanzte. 1918 wurde von den hiesigen Bauern sogar eine gemeinschaftliche Obstdörre gebaut, um haltbares Trockenobst aus den Äpfeln und Birnen herzustellen.“
Damals gab es in Kollmar und besonders im Außendeich an der Krückau ausgedehnte Plantagen. Schon vor dem 1. Weltkrieg begannen die Bauern in der Marsch „Apfelhöfe“ anzulegen. In Kollmar taten das auch viele Hofbesitzer. Die meisten Plantagen waren auch nach dem 2. Weltkrieg noch vorhanden und bildeten die Kulisse unserer Wanderungen.



Einst und heute – Entdeckungstouren in Kollmar
Kollmar als Ziel für Ausflüge und Spaziergänge hat eine lange Tradition. So lockte unser schönes Dorf am 26. Mai 1927 (vermutlich Pfingsten) auch August Holler und Otto Erich Kiesel zu einer „Sommerfahrt nach Kollmar“, so der Titel ihres kleinen Büchleins. Darin sind Ansichten von Kollmar zu sehen, die O.E.Kiesel fotografiert hatte. August Holler gibt darin einen Abriss der Kollmarer Geschichte. Auf der Website von Kollmar ist das komplette Büchlein zu finden.

„Heute sind die Obstplantagen aus dem Ortsbild fast vollständig verschwunden. Schöne Spaziergänge können Besucher oder Kollmaraner aber immer noch machen: unter Spaziergänge in Kollmar findet Ihr ausführliche Erklärungen zu Landmarken längs des Weges.“
Macht euch auf den Weg!